Information for our international readers:
From July 14th to 19th, 2018, P3 communications and connect have conducted a mobile network report that focusses solely on the metropolitan area of Munich, the Bavarian capital. Below, German connect readers find the detailed results of the conducted drive test and walk test measurements as well as those of the crowd scoring. Therefore, the following explanations and charts are in German.
Drivetests und WalKtests
Für den Mobilfunkreport München hat connect-Netztestpartner P3 im Kleinen dasselbe anspruchsvolle Programm durchgeführt, auf dem auch unser bundesweiter Netztest basiert: Im Stadtgebiet der bayerischen Metropole führten zwei Autos vom 14. bis 19. Juni 2018 Drivetests durch und legten dabei gemeinsam über 1000 Kilometer zurück. Jedes Fahrzeug war mit sechs Samsung Galaxy S8 (zwei pro Netz) bestückt, die permanent Sprach- und Datenverbindungen aufbauten.
Zusätzlich war vom 26. bis 28. Juni ein Walktest-Team im Einsatz, das sich mit sechs Galaxy S8 in einem mit starken Akkus bestückten Rucksack durch die Stadt bewegte. Dieses Team führt das Programm aus Telefonie- und Datenmessungen zu Fuß durch. Gemessen wurde in sogenannten „Areas of Interest“ mit ausgeprägtem Publikumsverkehr – etwa in Bahnhofshallen oder Flughafenterminals, in Gebäuden wie Cafés und Museen, aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln.
In allen Mess-Smartphones steckten SIM-Karten mit dem besten kommerziell verfügbaren Tarif des jeweiligen Netzbetreibers. Die in den Test-Smartphones verwendete Firmware entsprach jeweils der originalen Netzbetreiber-Version. Gab es eine solche nicht, nutzten die Tester die jeweils aktuelle Firmware des Geräteherstellers.
Sprache
Die Telefoniemessungen fanden von Fahrzeug zu Fahrzeug statt („mobile-to-mobile“). Die Smartphones der Walktest-Teams telefonierten für die Sprachtests mit einer stationären Gegenstelle.
Um realistische Bedingungen sicherzustellen, wurde auf einer Teilnehmerseite im Hintergrund gleichzeitig Datenverkehr abge- wickelt. Die Übertragungsqualität der gesendeten Sprachsamples wurde mit dem für HD-Voice geeigneten POLQA-Wideband- Verfahren bewertet. Alle Telefone waren „LTE bevorzugt“ konfiguriert. In den drei deutschen Netzen konnten sie somit die modernere Telefonie per „Voice over LTE“ (VoLTE) nutzen.
Hier die Ergebnisse der Sprach-Messungen:
Daten
Bei den Datenmessungen wurden mehrere nach dem Alexa-Ranking populäre Live-Seiten (dynamisch) mit den Smartphones heruntergeladen. Zusätzlich kam die als Kepler-Seite (statisch) bekannte ETSI-Referenz-Seite (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) zum Einsatz. Daneben wurden 3 MB und 1 MB große Dateien herunter- bzw. hochgeladen, um die Leistung bei kleineren Datenübertragungen zu ermitteln. Um sich der maximalen Leistungsfähigkeit der Netze zu nähern, wurde zudem die Geschwindigkeit innerhalb einer 7-Sekunden-Periode beim Up- und Download großer Dateien bestimmt.
Die auf den Smartphones durchgeführten Youtube-Messungen tragen der „adaptiven Auflösung“ der Videoplattform Rechnung: Um ein möglichst durchgehendes Videoerlebnis zu bieten, passt Youtube die ausgespielte Videoauflösung dynamisch an die verfügbare Bandbreite an. Die Bewertung berücksichtigt deshalb die Erfolgsquote, die Zeit bis zum Wiedergabestart, welcher Anteil der Videoausspielungen ohne Unterbrechung durchlief sowie die durchschnittliche Bildauflösung beziehungsweise Zeilenzahl der Videos.
Hier die Ergebnisse der Daten-Messungen:
Crowd-Sourcing
Mit 15 Prozent fließen zudem per Crowdsourcing gewonnene Erkenntnisse in die Gesamtwertung ein. Ihre Datenbasis wurde im März, April und Mai 2018 erfasst.
Um diese Datenbasis zu erhalten, registrieren mehrere populäre Apps im Hintergrund, ob Kontakt zum Netz besteht, mit welcher Mobilfunktechnologie und welchen aktuellen Datenraten. Diese Informationen werden immer dann gesammelt, wenn die App tatsächlich genutzt wird. So entsteht ein Netzverfügbarkeits- und Leistungs-Protokoll im Stundenraster, das einmal täglich an den P3-Server übertragen wird. Diese Reports sind vollständig anonymisiert und umfassen zudem nur wenige Bytes, sodass sie das Datenvolumen des Nutzers kaum belasten.
Eine Herausforderung besteht darin, normale Verbindungsverluste (etwa durch Aufenthalt in Aufzügen, Tiefgaragen oder Innenräumen mit schlechtem Empfang) von tatsächlichen Ausfällen im Netz zu unterscheiden. Dazu haben wir zunächst definiert, was wir unter einem „Netzausfall“ genau verstehen: Dabei handelt es sich um Fälle, in denen die Anzahl von Netzverlust-Meldungen signifikant über einem vorher festgelegten Erwartungswert liegt. Für die Entscheidung, ob eine bestimmte Stunde dieses Filterkriterium erfüllt, berücksichtigt der Algorithmus die letzten 168 Stunden vor dem fraglichen Ereignis. Diese Zeitspanne ist so gewählt, dass sich längere Aufenthalte in Umgebungen mit schlechten Empfangsverhältnissen von tatsächlichen Netzausfällen unterscheiden lassen. Vorfälle, die in den Nachtstunden zwischen 0 und 6 Uhr morgens auftreten, werden nicht berücksichtigt.
Überdies gilt es, die statistische Relevanz der beobachteten Ausfälle zu gewährleisten. Dazu wurde für jedes Land und jeden Netzbetreiber eine Mindestanzahl an Beobachtungen pro Stunde festgelegt. Die genaue Zahl hängt von der Gesamtanzahl an Mobilfunkkunden und der Anzahl der Netzbetreiber ab. Damit ein Beobachtungsmonat als statistisch valide gilt, müssen wiederum mindestens 90 Prozent der Beobachtungsstunden die gerade beschriebenen Kriterien erfüllen.
Weitergehende Analysen der per Crowdsourcing ermittelten Protokolle ermitteln überdies für regionale Kacheln die Durchschnittswerte für Netzabdeckung (getrennt nach Sprache, Datenverbindungen mit mindestens 3G sowie reinen 4G/ LTE-Verbindungen) und die erzielten Datenraten.
Hier die Ergebnisse der Crowd-Analysen:
Gesamtergebnis
Die Auswertung führt zu folgendem Gesamtergebnis:
Telekom
Sehr gute Versorgungslage für Sprach- und Datenverbindungen, nur kleinere Einschränkungen bei der Qualität der Datenfunk- Abdeckung – mit diesen Ergebnissen können die Bonner und ihre Münchener Kunden zufrieden sein. Für ihr Premium-Netz verlangt die Telekom allerdings auch Premium-Preise.
Vodafone
Auch in München belegt Vodafone einen sehr guten zweiten Platz. In der Sprachdisziplin liegen die Düsseldorfer praktisch gleichauf mit der Telekom, bei den Datenmessungen leicht dahinter. Vodafone versteht sich als zweiter Premium-Anbieter neben der Telekom, und auch in Sachen Tarife schnüren die Düsseldorfer attraktive Pakete.
Telefónica
Die Richtung stimmt: In München, wo der Zusammenschluss der Netze von E-Plus und O2 laut Telefónica bereits vollzogen ist, erzielt der Anbieter ein gutes Ergebnis. Zwar stehen trotz ordentlicher Versorgung selten Spitzendatenraten zur Verfügung – doch dies entspricht der Politik des Anbieters, die er auch mit seinen günstigen Tarifen begründet.